Der QDK artvideoloop ist das Ausstellungsformat des QDK im Raum D. Die Besonderheit des Videokunstprogrammes im Raum D ist, dass sämtliche Filme ohne Sprache (Keine Laut- oder Gebärdensprache), keine Schrift (z.B. Unter- oder Zwischentitel), mit einer Länge von bis zu 3 Minuten gezeigt werden. Nur die Bilder erzählen die Geschichten der kuratierten Kunstfilme, die im Rahmen des Ausstellungsprogrammes laufen
Laufzeit: 11. Jänner bis 7. März 2021 jeweils 10:00 bis 22:00
Claudia Larcher – #POSTALPS
Jahr: 2017/ 2018
4 Min 55 Sek, Full HD, STereo
Das Video #postalps entstand im Zuge des Projekts: „Mythos Idylle Maisäß. Ku?nstlerresidenzen auf Montafoner Maisäßen“ kuratiert von Carina Jielg.
Die sonnenverbrannten Holzhütten und Ställe, die sich malerisch an die Berghänge des Alpen schmiegen, sind heute vielen ein Erholungs- und Sehnsuchtsort. Wie sind diese Bilder entstanden? Inwieweit deckt sich die Idylle mit dem Erlebten?
Vielerorts zeigt sich der massive Bau neuer Schilift- und Beschneiungsanlagen, sowie Erlebnisarenen mit Flying Fox und Sommerrodelbahnen, die sich baulich in die Landschaft einschreiben und sehr ressourcenintensiv sind. Angesichts der Tatsache, dass die Erderwärmung weiter voranschreitet, und das Bild der eisfreien Alpen durchaus realistisch ist, wirken solche Massnahmen durchaus verrückt.
Das Verschwinden der Bauern und in weiterer Folge der Nutztiere sowie das Auftreten von Massentourismus in infrastrukturarmen Regionen sind die Folgen unseres neoliberalen Systems.
Das Video #postalps ist eine Anti-Idylle, welche auf komprimierte Art und Weise Szenen einer älpischen Gegenwart zeigt und die Frage aufwirft, ob die Investitionen in die Unterhaltungsindustrie und die damit in Kauf genommenen Folgen für Mensch und Natur gerechtfertigt sein können.
Claudia Larcher
Claudia Larcher ist bildende Künstlerin mit Schwerpunkten im Bereich (ortsspezifische) Videoanimation, Fotografie, Collage und Installation. Studium an der Universität für angewandte Kunst im Bereich Plastik und Multimedia sowie Medienübergreifende Kunst. Ausstellungstätigkeit und Festivaleinladungen unter anderem: Steirischer Herbst Graz, Tokyo Wonder Site Japan, Slought Foundation Philadelphia, Centre Pompidou Paris, Calouste Gulbenkian Foundation Lissabon, Anthology Film Archives NYC, Manifesta 13 etc. Sie erhielt diverse Preise beispielsweise den Preis der Kunsthalle Wien 2008, den Outstanding Artist Award für Video- und Medienkunst 2015 und den Prof. Hilde Goldschmidt Preis 2019. 2019 erschien ihre Monografie „Rooms” im de Gruyter Verlag.
http://www.claudialarcher.com