Laufzeit: 7. November 2022 bis 29. Jänner 2023, jeweils 10:00 bis 22:00
Christine Schörkhuber begab sich auf eine virtuelle Reise, ausgehend vom hashtag #museumsquartier‚ während sie sich physisch im Museumsqartier befand. Dieses digitale Dèrive führt durch verschlungene und ausgetretene Pfade im Social Media drei mal wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Durch die jeweils gemeinsamen Tags der Bilder verweist eins aufs andere, und so entstehen Assoziationsketten in semantischen Verstrickungen und sprachlichen Ambivalenzen, an denen sich das Individuum jenseits lokaler Verortungen durch den Meta-Dschungel hangelt.
Die Auswahl dabei ist nur scheinbar frei: die Reihung der Bildvorschläge erfolgt auf Basis verschiedener Algorithmen und bezieht neben der Popularität der Beiträge auch Standortdaten, Preferenzabschätzungen, vorherige Anfragen sowie bezahlte Anzeigen ein.
Das Hashtag hat seine Ursprünge im Protokoll des textbasierten Chatsystems IRC und wurde 2007 auf Twitter etabliert. Es wird in den meisten Social Media Formaten verwendet und dient der Verortung und Filterung, Wiedererkennbarkeit und Auffindbarkeit von Textinhalten und markierten Bildern. Als Slogan und Verbreitungsmittel ist es zentral für verschiedene Formen von Aktivismus im Netz. Die Analyse seiner Verwendung dient als Indikator für Popularität und Reichweite eines Themas.
Christine Schörkhuber ist Medien- und Klangkünstlerin, Videomacherin und Musikerin vorwiegend in Wien, aber auch in internationalen Kontexten. Sie arbeitet primär mit Klang, Elektronik und Rauminstallation und realisiert größere Interventionen im öffentlichen Raum ebenso wie leise Soundperformances, Objekte, Videokunst und Kompositionen. Die Künstlerin interessiert sich für das Zuhören an den Schnittstellen von bildender Kunst, Konzept und auditiver Kunst. Sie beschäftigt sich stark mit der Dynamik von Beziehungen und Ordnungssystemen auf sozialer, physikalischer und technologischer Ebene.